Konstanz hat als erste deutsche Stadt den Klimanotstand ausgerufen. Auch dieses Thema, vor allem die Möglichkeit der Umsetzung, wurde ausführlich diskutiert.
Mobilität/Radverkehrskonzeption
Beim
Rundgang mit dem Radbeauftragten der Stadt Konstanz, Gregor Gaffga,
wurden zentrale Punkte des verwirklichten Konzeptes besichtigt.
Besonders eindrucksvoll war für die Böblinger Kreisräte die intensive
Nutzung der Fahrradstraßen, auf denen die Fahrräder Vorrang vor dem
Autoverkehr haben. Eine Zählstelle vor der Fahrradbrücke verzeichnet
täglich bis zu 15.000 Fahrräder. Ein dichtes und durchgängiges Netz
von Radwegen eine umfangreiche Beschilderung und Markierung, leicht
befahrbare Rampen an Brücken, Querungsinseln und Winterdienst führen
zu einem hohen Fahrradanteil am Verkehr. Auffallend viele Geschäfte
nutzen eigene Lastenräder, ein Paketdienst liefert seine Pakete per
Lastenrad aus. In der gesamten Stadt verteilt gibt es Leihstationen
für Fahrräder und Lastenfahrräder. Ein Radschnellwegenetz ist in
Planung und die bestehende Radinfrastruktur wird laufend verbessert,
wenn möglich über den Mindeststandard hinaus.
Quartierentwicklung zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums
Bereits
2014 hat die Stadt Konstanz ein Handlungsprogramm Wohnen entwickelt.
Das Hauptaugenmerk liegt auf der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.
Zunächst wurden im gesamten Stadtgebiet mögliche Entwicklungsflächen
erfasst und erworben. Durch den Erwerb sichert sich die Stadt Einfluss
und Kontrolle auf die Baulandpreise und kann städtebauliche Vorgaben,
wie zum Beispiel den verpflichtenden Einbau von Photovoltaikanlagen
besser durchsetzen. Die Umsetzung erfolgt mit der städtischen
Wohnbaugesellschaft, die diese Konzepte in die Praxis umsetzt. Als
gelungenes Beispiel besichtigte die Fraktion das Projekt Zähringer
Hof, das auf dem ehemaligen Gelände eines Autohauses entstand. Trotz
der sozialen Komponente ist das Projekt auch für die
Wohnbaugesellschaft wirtschaftlich.
Klimanotstand
Die
Stadt Konstanz hat als erste Stadt Deutschlands unter dem Druck der
Schülerproteste von Fridays for Future den Klimanotstand ausgerufen.
Der Klimaschutzmanager der Stadt Konstanz, Lorenz Heublein, erläuterte
der Fraktion die Vorgehensweise der Stadt Konstanz zur Umsetzung der
in Paris verabschiedeten Klimaziele für 2050. Für Konstanz, das im
Bereich Mobilität mit einem bereits sehr hohen Anteil von
Fahrradverkehr schon viel erreicht hat (nur noch 20% Potential), sind
Schwerpunkte wie energetische Sanierung und Schaffung von
Nahwärmekonzepten vorrangig. Heublein betont, dass diese Konzepte am
einfachsten verwirklicht werden können, wenn man bei der Bevölkerung
durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit das Problembewusstsein
schafft und die Menschen von der Notwendigkeit der Maßnahmen
überzeugt. Die Grüne Kreistagsfraktion geht mit einem Strauß von
Ideen in die neue Legislaturperiode und bedankt sich bei ihrem
ehemaligen Fraktionskollegen und jetzigen Kämmerer der Stadt Konstanz
Ulrich Schwarz für die tolle Organisation und die Vermittlung der
Kontakte.